Oktober 1957 – Etwas aus der Geschichte des FCR

5000er_start_2k5000er_start_4kIm Oktober 1957 wurde der 5000. Start auf den Flugplatz Purkshof nach dem Krieg gemacht. Der Flug wurde von Dieter Riskowsky mit einer einer Meise durchgeführt. Dieser besondere Moment wurde vor ihm geheim gehalten, daher war er während des Fluges über das Feuerwerk aus bunter Signalmunition überrascht, welches nach dem Ausklinken plötzlich losging. Nach der Landung bekam er einen Blumenstrauß überreicht. Das Ereignis ist sogar fotografiert worden, was damals nicht selbstverständlich war.

Seit 1954 flogen die Segelflieger wieder auf dem Gelände bei Purkshof. Mit heute unvorstellbaren Einsatz  hatten sie die notwendige Infrastruktur geschaffen. Geflogen wurde mit dem SG-38, Baby IIb, Meise, dem FES Lehrmeister um nur einige Flugzeuge zu nennen.

Hier noch einige Bilder vom Flugbetrieb in der damaligen Zeit.

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Mehr Informationen zur Geschichte des FCR giebt es hier.

Die Bilder von diesem Ereignis wurden durch Herrn R. Mann freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

4 Comments

  1. Ein wunderbarer Beitrag. Ich hoffe, dass man in 60 Jahren etwas Ähnliches über unsere Zeit beim FC Rostock lesen wird. Geschichte ist wie das Internet. Es geht nichts verloren.

    1. Ich hoffe es auch.
      Webmaster

  2. Den Blumenstrauß hat aber nicht Hannes bekommen.
    Auf dem Bild ist Hannes als 7.er von rechts zu sehen.

    Hut ab, vor den Leistungen der Fliegerkameraden
    dieser Zeit.
    Das alles unter den wachsamen Augen der
    damaligen Besatzungsmacht ?(2. Bild, Person rechts halb verdeckt)

  3. Im Spätsommer 1957 begann ich mit der Fliegerei. Ziel war die Motorflugausbildung, um anschließend in den Luftstreikräften der NVA zu dienen. Voraussetzung dafür war die „B“ Prüfung im Segelflug.
    Meine ersten Fluglehrer waren H.Genrich und H.Redmer.
    Beide waren bei der Luftwaffe im 2.Weltkrieg im Einsatz. Beide waren Vollprofis und für mich die Besten.
    Natürlich bekamen wir auch die Härte zu spüren, die sie selbst bei der Luftwaffe erfahren hatten. Ein Spruch von Hannes habe ich noch heute im Kopf: „Flieger sind die Härtesten“.
    Kleinere Verstöße wurden geahndet mit hohen körperlichen Belastungen, wir sollten ja die Besten werden.
    Ruhig wurde es am Wochenende, wenn die Wochenendschüler auf dem Stützpunkt waren. Nach dem Frühsport wurden wir wie die anderen Flugschüler behandelt. Doch nach dem Flugbetrieb am Sonntag wurde es wieder ernst.
    Es herschten klare Regeln, gegen die nicht verstoßen werden durfte. Eine davon war das fotografieren. Man durfte nur bestimmte Dinge aufnehmen, eine unbedachte Aufnahme und der Film wurde vernichtet.
    So hart wie diese Zeit war, so schön war sie aber auch. Doch sie endete ganz abrupt. Sechs Wochen vor der Übernahme in die NVA kam das „Aus“. Grund: Ich war kaderpolitisch untauglich! Ich hatte zwei Schwestern in der BRD.
    Nach diesem Schock wollte ich dem Segelflug treu bleiben und zog zu meinen Eltern nach Sachsen Anhalt, 30 km vom Segelflugplatz Laucha. Doch im Sommer 1959 kam auch hier das „Aus“, Risikofaktor.
    1960 machte ich meinen Urlaub auf dem Flugplatz Purkshof, weil ich hier noch kein „Risikofaktor“ war. Als in Weißenfels ein neuer Segelflugplatz eröffnet wurde, war ich sofort dabei. Aber nach drei Wochen war es durchgesickert, das ich aus Sicherheitsgründen nicht mehr fliegen durfte, das war dann mein fliegerisches Ende.
    Als ich über das Fernsehen auf die wiedererstandene Existens des Flugplatzes Purkshof erfahren hatte, meldete ich mich. Zu meiner Freude wurde ich zu einem Besuch eingeladen. Dafür möchte ich mich nochmals recht herzlich bedanken und hoffe das ich auch im neuen Jahr einen Besuch bei euch machen kann.
    Mit Fliegergruß
    R.Mann

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