Nachwuchspiloten aus MV zu Gast in Purkshof

Am vergangenen Wochenende traf sich der Fliegernachwuchs aus Mecklenburg-Vorpommern zum alljährlich stattfindenden Landesjugendvergleichsfliegen, um unter sich die besten Piloten zu ermitteln. Gastgeber und ausrichtender Verein war dieses Mal der Fliegerclub Rostock.

Rekordverdächtige 19 Teilnehmer aus sieben Vereinen reisten am Freitagnachmittag mit ihren Fluglehrern und Helfern an. Vom Fliegerclub Rostock waren Ivo Behnke, Daniel Bierlich, Max Potratzki und Lucas Schwarz als Starter gemeldet. Zunächst wurden Zelte aufgebaut, Wohnwagen ausgerichtet und die Platzgegebenheiten in Augenschein genommen. Nach der Dokumentenkontrolle sollten eigentlich die Einweisungsstarts stattfinden, was der Regen aber verhinderte. Die Zeit wurde trotzdem gut genutzt, denn die Piloten hatten einen schriftlichen Kurzfragetest zu absolvieren, bei dem sie zeigen mussten, wie fit sie in der Theorie sind.

Die Hoffnung auf besseres Wetter am Samstag sollte sich leider nicht erfüllen. Schon in den frühen Morgenstunden hingen die Wolken tief und brachten für den Tag viel Nass von oben mit sich. Die Wettkampf- und Flugleitung unternahm mehrere Anläufe, doch es ließ sich kein Wetterfenster finden, das Fliegen ermöglicht hätte, sodass der Flugbetrieb beim dritten Briefing um 14 Uhr endgültig gecancelt werden musste. Die Aussichten für den Sonntag waren aber vielversprechend. Kurzerhand und mit allgemeiner Zustimmung wurde der Wettkampf auf den kommenden Tag verschoben.

Die Jugendlichen ließen sich ihre gute Laune nicht durch das schlechte Wetter verderben und verbrachten den Rest des Nachmittags mit allerlei lustigen Spielen, wobei sich sogar die Sonne ein wenig zeigte. So wurde auch die eigentlich als Abschluss des Events geplante Abendparty als Einstimmung auf den kommenden Wettkampftag genutzt. Nach einem schmackhaften Abendbrot in Form eines riesigen Wildschweins gab die „Flugplatzkapelle Stölln“, allesamt selbst Segelflieger, ihr nördlichstes Konzert in ihrer Bandgeschichte. Lieder über Windenfahrer, Platzgeier, Flugschüler und Thermikprofis heizten die Stimmung an. Es wurde geschunkelt, geklatscht und ordentlich mitgesungen. Im Anschluss übernahm DJ Ventur die Regler und sorgte dafür, dass das Tanzbein geschwungen wurde.

Am nächsten Morgen hieß es wieder, früh aufzustehen, was den Teilnehmern angesichts der lachenden Sonne nicht schwerfiel. Zügig wurden die Flugzeuge aus der Halle geholt oder aufgerüstet und der Start vorbereitet, sodass bereits um 9 Uhr der erste Einweisungsflug erfolgen konnte.

Dann wurde es ernst. Im ersten Wertungsdurchgang waren Kreiswechselflüge zu zeigen. Die am Lande-T sitzende Jury schaute ganz genau hin und vergab Minuspunkte für Fehler, lobte aber auch besonders gut gelungene Flugübungen. Die Piloten verfolgten ebenso aufmerksam die Platzrunden der Konkurrenz und vor allem die Landungen gaben Anlass zu so manchem Kommentar. Da das Wetter hielt, was es versprochen hatte, konnte auch ein weiterer Durchgang geflogen werden. Rollübungen und Seitengleitflug, auch „Slip“ genannt, standen nun auf dem Programm. Die Piloten schlugen sich gut und zeigten, was sie bei ihren Fluglehrern gelernt hatten. Nach einer kurzen Mittagspause entschied man sich aufgrund der vorangeschrittenen Zeit, keinen dritten Durchgang mehr zu fliegen. Der Wettkampf war aber trotzdem noch nicht zu Ende. Im Gegenteil, er wurde jetzt noch einmal so richtig spannend, denn die zwischenzeitlich erfolgte Punkteauszählung hatte ergeben, dass in der Einsitzerklasse zwei Piloten mit gleicher Punktzahl auf dem ersten Platz lagen. Ein Stechen musste her. Die hochgezogene Fahrtkurve, eines der beim Bundesjugendvergleichsfliegen in zwei Wochen zu zeigenden Flugelelemente, sollte über den Sieg entscheiden.

 

 

 

Nachdem die Flugzeuge wieder sicher verstaut waren, stand die Siegerehrung an. Unser Starter Max Potratzki belegte den dritten Platz in der Doppelsitzerklasse. Herzlichen Glückwunsch, Max! Der Fliegerclub Rostock erreichte in der Vereinswertung ebenfalls Rang drei hinter Anklam und Neustadt-Glewe.

Alles in allem ein gelungener Wettkampf und ein schönes Wochenende mit Freunden und Gleichgesinnten. Vielen Dank an alle, die dabei waren!